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Dorfgemeinschaft Sirzenich e. V.

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Zeittafel zur Geschichte von Sirzenich


Zusammengestellt von Prof. Dr. Bernhard Schneider, Lehrstuhl für Kirchengeschichte Mittelalter/Neuzeit, Theologische Fakultät Trier

Um 400


Archäologische Funde belegen eine nicht näher bestimmbare Besiedlung in Gestalt mehrerer Höfe.

Um 600

Grabfunde bezeugen eine fränkische Siedlung.

975



Erste urkundliche Erwähnung als »Sarceni« in einer Urkunde für die Trierer Abtei St. Martin, in der Sirzenich als Teil der Kirche St. Symphorian in Trier erscheint, die nun an St. Martin gelangt

1002-1008


Sirzenich wird dem Trierer Kollegiatstift St. Paulin übertragen. Grund- und Gerichtsherr war nun das Stift.

1227


Erste Erwähnung einer Kirche in Sirzenich, die dem Trierer Stift St. Paulin gehört und Teil des Pfarrbezirks der Trierer Pfarrei St. Symphorian bei Paulin ist.

1330


In der »Taxa generalis«, dem Steuerverzeichnis für Kirchen, begegnet die Kirche in Sirzenich mit dem Steuersatz einer selbständigen Pfarrei.

1436

Möglicherweise Bau der heutigen Kapelle (unsicher)

1479



Mit dem Patrozinium der hl. Anna ist die Kapelle in den Quellen belegt. Streitigkeiten um den von Sirzenich beanspruchten Rang als selbständige Pfarrei mit dem Stift St. Paulin.

153


Das Schöffenbuch bezeugt Sirzenich als Hochgerichtssitz des Amt St. Paulin; daher der „Galgenberg“.

1563


Im Feuerstellenverzeichnis begegnet Sirzenich mit 5 Feuerstellen, d.h. ca. 50 Einwohnern.

1609





Die Kapelle in Sirzenich begegnet jetzt unter dem Patrozinium Johannes des Täufers und gilt in ihrem baulichen Zustand als ruinös. Später - der genaue Termin des Patroziniumswechsel ist unbekannt - wird Johannes der Evangelist als Patron in den Quellen genannt und bis heute als Patron der Sirzenicher Kapelle gefeiert.

1681

Das Schiff der Kapelle wird erneuert.

1684

In Sirzenich werden 9 Feuerstellen gezählt.

1721




Eine Steuerliste erwähnt zwei im Ort ansässige Schuhmacher, zwei Schneider und drei Leineweber. Die landwirtschaftliche Nutzfläche besteht aus 400 Morgen Flurland, 438 Morgen nur zeitweise nutzbaren Landes, 31 Morgen Wiesen und 4 Morgen Gärten.

1794


Zu Sirzenich gehören 23 Häuser mit 123 Einwohnern. Französische Soldaten nutzen die Kirche als Lager und Pferdestall und entwenden die Ausstattung.

Nach 1800

Die Kalksteinbrüche werden gewerblich erschlossen.

1803


Im Rahmen der neuen Pfarreienorganisation wird Sirzenich zur Filiale von Trierweiler, was Protest und Boykott auslöst.

1847

Stephan Zenner kommt als erster ausgebildeter Lehrer nach Sirzenich.

1854

Preußischer Urkataster; 32 Kinder besuchen die Schule.

1856/57

Bau einer neuen Schule

1879

Umfassende Renovierung der Kapelle

1890

Die Einwohnerzahl ist auf 367 gestiegen.

1903

Gründung des Katholischen Arbeitervereins

1914/18

Der Erste Weltkrieg bringt 12 gefallene Soldaten.

1920

Gründung des Musikvereins Sirzenich auf Initiative von Lehrer Heinrich Alken.

1923

Elektrifizierung des Dorfes

1926

Die Wasserleitung wird verlegt und der Sirzenicher Bach im Dorf in Rohre gefasst.

1928

Gründung des Männergesangvereins

1933


475 Einwohner wohnen in 84 Haushalten. Bei der letzten halbwegs freien Wahl erhält die katholische Zentrumspartei 75%, die NSDAP 16%.

1939-1945

Der Zweite Weltkrieg kostet 18 Soldaten und 4 Zivilisten aus Sirzenich das Leben.

1947

Bei der ersten Landtagswahl erhält die CDU 82%.

1954

Einweihung der neuen Schule (heute Gemeindehaus)

1959


Kanalbau und Bau fester Straßen; Ausweisung von neuen bebaubaren Flächen; das Dorf hat 584 Einwohner.

1965-1969


Debatte über den Neubau einer Kirche oder die Erweiterung der bestehenden Kapelle.

1969

Endgültiger Beschluss zur Erweiterung der vorhandenen Kapelle.

1970


Der Gemeinderat stimmt der Bildung der Großgemeinde zu. Proteste im Dorf begleiten die Entscheidung.

1971




Die Auflösung der Gemeinde tritt in Kraft, die neue Gemeinde Trierweiler entsteht. Die Volksschulen in Sirzenich, Trierweiler und Udelfangen werden zu einer gemeinsamen Volksschule zusammengeschlossen. Der neue Friedhof mit Leichenhalle wird angelegt.

1972



Einweihung der neuen Kirche, welche die alte Kapelle als Sakristei integriert. Die Erschließung des Gewerbegebiets beginnt mit dem ersten Spatenstich durch Minister Holkenbrink.

1978

Gründung der Kfd Frauengemeinschaft

1984

Umbau der Schule zum Gemeindehaus

1986

Gründung des Sportvereins

1991

Sirzenich zählt jetzt 577 Haushaltungen und 1291 Einwohner.

1992

Einweihung des Sportplatzes

2004

In Sirzenich leben 1437 Menschen.

2012

Profanierung der Kirche

2013

Abriss des Neubaus und Beginn der Sanierung der alten Kapelle.

2014

Erneute Kirchweihe und Einweihung des Dorftreffs.



Quellen:

Bernhard Schneider: 1436-1986: 550 Jahre Kirche Sirzenich, in: Jubiläumsfest 550 Jahre Kirche Sirzenich, 1986 S. 11-29.

Bernhard Schneider: Geschichte Sirzenichs von 1700 bis heute, in: Sirzenich. Einweihung Sportanlage und Dorferneuerung, 1996, S. 13-27.